Robert Metzkes, 1954 in Pirna bei Dresden geboren und heute in Berlin tätig, widmet sich – entgegen des in den zurückliegenden dreißig Jahren vorherrschenden Trends – von Anfang an und beständig der figürlichen Darstellung des Menschen. Seit Mitte der Achtzigerjahre hat er dabei mit seinen Terracotta-Arbeiten einen ganz persönlichen und erfolgreichen Weg gefunden: Die aus Ton modellierten, dann gebrannten und später mit mineralischen Tonschlämmen farbig gefaßten – engobierten – Köpfe, Büsten und lebensgroßen Figuren lassen einerseits antike, klassische Vorbilder ahnen und doch erscheinen sie modern, sind aus unserer Zeit und bislang so nicht gesehen.
Für Robert Metzkes ist das Bild des anderen Menschen Wunder und Sensation zugleich. Er interessiert sich dabei für Mimik wie für Körperhaltungen und bei seinem gestalterischen Schaffen werden selbst scheinbar unscheinbare Partien wie Stirn oder Wangen zu einer großen Herausforderung, die es zu meistern gilt. Dabei hält er – wie Jörg Makarinus schreibt – „das glückliche Gefühl fest, die weiße Haut, den roten Mund, das schwarze Haar nie ganz begreifen zu können und einem der großen Naturwunder gegenüber zu sein.“ Die von Robert Metzkes geschaffenen Köpfe – insbesondere die Darstellungen seines bevorzugten Modells Mona – sind durchaus individuelle Portraits, doch sie sind zugleich ihres natürlichen Vorbildes enthoben, denn es klingen hier ganz allgemeine Stimmungslagen mit. Stimmungen, Gefühle, die jeder kennt, die jeden ansprechen und zugleich eine emotionale Antwort herausfordern. Dieses „sowohl, als auch“ macht die Spannung in Metzkes Plastiken aus und diese Spannung ist der Grund dafür, daß seine Arbeiten über den Tag hinaus gelten. RK

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1954
als Sohn der Weberin Elrid Metzkes und
des Malers Harald Metzkes in Pirna geboren

1959
Umzug der Familie von Bautzen nach Berlin

1972
Abitur

1972 bis 1977
Studium der Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden bei Walter Arnold, Helmut Heinze und Gerd Jaeger

seit 1977
in Berlin als Bildhauer tätig

1983
Gustav-Weidanz-Preis der Hochschule für Kunst und Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle und Ausstellung in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle

1988
Will-Lammert-Preis der Akademie der Künste der DDR, Ausstellung in der Galerie der Akademie der Künste am Robert-Koch-Platz

1989
Auftrag zu einem Denkmal für Adolf Diesterweg für die Burgstraße in Berlin

1998
Arbeit an einem Zyklus von Terrakottafiguren zur Commedia dell'arte „Via del Corso“

2001
Beteiligung mit dem Figurenzyklus „Via del Corso“ an der Ausstellung „Commedia dell'arte - Keramische Kostbarkeiten“ im Bröhan-Museum Berlin

2006 und 2010
Teilnahme am Symposium „Terra arte“ in der Ziegelei Hundisburg